LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Werktextstelle LBai Tit. IV, 4

Werktextstelle LBai Tit. IV, 4
Textauszug

Si in eo venam percusserit, ut sine igne sanguinem stagnare non possit, quod adargrati dicunt, vel in capite testa appareat quod kepolsceini vocant, et si os fregerit et pellem non fregit quod palcprust dicunt, et si talis plaga ei fuerit, quod tumens sit: si aliquid de istis contigerit, cum VI sold conponat.

Übersetzung

Wenn er bei ihm eine Ader zerschlägt, so dass ohne Feuer das Blut nicht gestillt werden kann, wozu sie "Aderritzung" sagen, wenn am Kopf die Schädeldecke zum Vorschein kommt, wozu sie "Schädelerscheinen" sagen, oder wenn er ihm Knochen bricht und die Haut nicht reißt, wozu sie "Hautbersten" sagen, und wenn jemandem ein derartiger Schlag widerfährt, so dass eine Schwellung entsteht, wenn irgendetwas davon zutrifft, begleiche man dies mit sechs Solidi.

Apparatvariante kepolsceini
Edition MGH LL nat. germ. I,5,2 (Lex Baiuvariorum), Seite 318, Zeile 3
Legesbereich Lex Baiuvariorum
Handschriftenlesungen
  • keblscim [LBai B3/Ch, ¹12, ²12. Südostdeutschland, LBai Tit. IV, 4]
  • keblscim [LBai B4 (Mordek), ¹12, ²12. Südwestdeutschland, LBai Tit. IV, 4]
  • kepolsceini [LBai B6/Bb, ¹12, ²12. Südostdeutschland, LBai Tit. IV, 4]
  • Literatur
  • Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (gebalskeinî / LBai Tit. IV, 4)