Althochdeutsch online
Organisation: Prof. Dr. Stefanie Stricker/Dr. Anette Kremer
- 25. Oktober – 26. Oktober 2018, Universität Bamberg
Resümee
Die Tagung „Althochdeutsch online“ bot einem Dutzend FachkollegInnen, die an Online-Projekten zum Althochdeutschen arbeiten, die Gelegenheit, ihre Vorhaben vorzustellen, sich über konzeptionelle Fragen und spezifische Probleme der Online-Betreibung auszutauschen sowie Möglichkeiten der Vernetzung und gegebenenfalls der Verlinkung der Unternehmen zu diskutieren.
In diesem Rahmen wurden auch die beiden Bamberger DFG-Projekte unter der Leitung von Stefanie Stricker vorgestellt: Über LegIT sprachen Anette und Dominik Kremer, zum Vorhaben "Quellenkundliche Erschließung der Glossenhandschriften und der digitalen Aufbereitung der relevanten quellenkundlichen Daten (BStK Online) referierten Michaela Pölzl und Christina Beer. Hinzu kamen Präsentationen der Projekte
Referenzkorpus Altdeutsch (Karin Donhauser, Berlin),
Refrenzkorpus Mittelhochdeutsch (Claudia Wich-Reif, Bonn),
Althochdeutsches Wörterbuch online (Brigitte Bulitta und Uwe Kretschmer, Leipzig) sowie
Deutsches Rechtswörterbuch (Andreas Deutsch, Heidelberg).
Rolf Bergmann (Bamberg) stellte zudem seine Ideen zu einer möglichen Datenbank der althochdeutschen Glossen vor. Die projektbezogenen Präsentationen wurden flankiert von theoriebasierten bzw. konzeptionellen Impulsreferaten zur verlässlichen Zugänglichmachung von Sprachdaten für die germanistische Linguistik (Marc Kupietz, IdS Mannheim) sowie zu Methoden und Verfahren zur elektronischen Publikation und zum Datenmanagement digitaler Wörterbücher (Thomas Burch, Zentrum für digitale Publikations- und Erschließungsverfahren, Trier). Stefan Hartmann (Bamberg) beschloss das Kolloquium mit einem synthetisierenden wie zukunftsorientierten Vortrag zum Thema "Sprachgeschichtsforschung im 21. Jahrhundert: Open data, Open science und offene Fragen".
Die Vorträge und regen Diskussionen im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung zeigten, dass insbesondere die Frage der Langzeitarchivierung und der fortwährenden Gewährleistung der Suchoptionen über die Projektlaufgzeit hinaus zu den drängenden wie gleichermaßen herausfordernden Fragen aller vorgestellter Projekte gehörte - und dies nicht nur vor dem Hintergrund, dass Drittmittelgeber wie die DFG in dieser Frage nachhaltige Lösungen seitens der Hochschulen forderten. Der fruchtbare und konstruktive Austausch der FachkollegInnen führte zu dem Beschluss, diese Themen in weiteren Arbeitstreffen zu vertiefen und den angestoßenen Dialog zu intensivieren.
Für die finanzielle Förderung der Tagung geht unser herzlichster Dank an
ZEMAS – Zentrum für Mittelalterstudien
Ständige Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FNK), Universität Bamberg