LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe sahhan, texaga (DWB)

Wörterbuch Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971.
Fundstelle Bd. 14, Sp. 1601 bis 1602
Inhalt

sachen, verb. streiten; darlegen, einrichten, schaffen; der älteren sprache angehörig. das goth. bietet ein starkes verbum sakan, sôk, sôkum, sakans, das Joh. 6, 52 und 2 Tim. 2, 24 μάχεσθαι übersetzt. Marc. 10, 13 und Luc. 19, 39 überträgt sakan mit dat. das griech. ἐπιτιμᾶν τινι. das wort, dessen stamm auch in sache f. und mit stärkerer lautstufe in suchen (sôkjan) zu tage tritt, wird mit skr. sanǵâmi, hefte, sáǵǵâmi, hafte, sagman, kampf zusammengestellt. Schade wb. 2, 737a. es begegnet ferner im ags., wo sacan, sôc, sôcon, sacen streiten, uneins sein, klagen, leugnen bedeutet. Bosworth-Toller 807a, ebenso im Heliand mit acc. der person als tadeln, schelten: lah imu is grimmun werk, sak ina sôð-wordun. 3231. das altnord. saka fechten, tadeln, klagen, verletzen (Cleasby-Vigfusson 509a) flectiert schwach. in ahd. glossen des 8. jh. findet sich sahchis, sahis, increpas, sachit, sahhit, sagchit, sahit, litigat, objurgat, sachanti, sahanti, objurgans Graff 6, 74; sahenti, citatus (sc. ante iudicem, vgl. 2) Steinmeyer-Sievers 1, 67, 20; sahhan, sahan, querela. 235, 10. das prät. -suoh, -suach ist nur in dem compositum forsachan, negare, renuntiare, refutare belegt Graff 6, 75. während sich für das ahd. keine beweise für ein schwach flectiertes verbum erbringen lassen, weist das mhd. sachen nur ein prät. sachte auf. dasselbe gilt von dem mnd. saken gegenüber alts. sakan. die gebrauchsarten von mhd. sachen, mnd. saken, die sich zum theil im früheren nhd., im nd. noch bis in spätere zeiten erhalten haben, sind die folgenden: [....]

Letzte Änderung am 03.07.2020 durch HiWi
Link http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=sachen
Lemmata