LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe allodium (HRG)

Wörterbuch Cordes, Albrecht/Lück, Heiner/Werkmüller, Dieter: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRGdigital), URL: http://www.HRGdigital.de
Fundstelle Bd. 1, Sp. 180-182
Inhalt

Allod, Allodifikation

Zuerst in der → Lex Salica (c. 59) und in anderen fränkischen bzw. fränkisch beeinflussten alem., bair. und thür. Rechtsquellen belegter Terminus, stets in der lat. Form begegnend und dabei urspr. – mit der 888/893 im westgot. Siedlungsraum vorkommenden Ausnahme alaudes (m.) – als alodis (f.) bezeugt, ab dem 11. Jh. ersetzt durch alodus und vor allem al(l)od(i)um (MG DD Ko. II, 40; DD H III, 48). Nach seiner rezeptionsbedingten Wiederbelebung in verschiedenen Zusammensetzungen (z. B. Allodialgut) ging der Begriff Allod (A.) erst im 19. Jh. in die deutsche → Rechtssprache ein. Hergeleitet vom nicht bezeugten ahd. alōt , zusammengesetzt aus al = voll, ganz und frk. ôd , ahd. ōt , germ. auda = Gut, Besitz bezeichnet A. in seiner Grundbedeutung das Vollgut bzw. den volleigenen Besitz, wenngleich der jeweilige konkrete Wortinhalt aufgrund rechtl. und wirtschaftl. Divergenzen erhebliche Variationen erfährt. Die schon früh bezeugte Verdeutschung → Eigen unterscheidet so auch nicht zwischen A. und proprium bzw. proprietas , welche durchaus Verfügungsbeschränkungen unterliegen können. [...]

Letzte Änderung am 17.06.2020 durch HiWi
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