LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe fridu, fredum/-us/-a (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 9
Inhalt

Friede: Das Wort ist gemeingerm. bezeugt. Die urspr. Flexion der maskulinen u-Stämme zeigt sich (häufig schon neben jüng. Ausgleichsformen) bei ahd. fridu (1, III, 1257-1260; schwache Flexionsformen erst im Frühmhd., Annolied 21, 22), as. friðu, frethu, altniederfrk. fritho (Akk. Sing.), an. friðr, afries. fretho. Ae. friðu, frioðu ist zu den Fem. der ō-Deklination übergegangen oder wird als frið wie die Mask. / Neutr. der a-Deklination flektiert. Im Got. ist das Wort nur in Eigennamen überliefert, nämlich Friþa-reiks (Kalender 23/X) und Sunjai-friþas (Urk. des Klerus von St. Anastasia/Ravenna, a. 551, Chartae latinae antiquiores XX, Nr. 704, mit spätgot. a statt u [9, § 108]; im lat. Text Suniefridus), daneben das vielleicht denominative (18, 49) got. gafriþōn ,versöhnen', ae. friðian, afries. (-)frethia, beschützen, F. machen', ahd. fridōn, as. friðon ,beschützen', an. friða ,befrieden, versöhnen'. Auch in der Namenüberlieferung der lat. und griech. Autoren zeigen die Erstglieder häufig Fugenvokale, die nicht zur u-Deklination stimmen (dazu [14, 93]). Für das Zweitglied der w-germ. und o-germ. Namen gelten in der Regel einsilbige Formen ohne Stammvokal bzw. Flexion nach der lat. o-Deklination in latinisierten Belegen (dazu [15, 31 f. 49]). Die von F. Kluge (10, § 223a Anm. 1) als Reste des ält. Zustandes angesehenen ae. Namenbelege auf -friþu sind wegen der schlechten Erhaltung der Runen-Inschr. des Bewcastle Cross von problematischem Zeugniswert. [...]

Letzte Änderung am 02.04.2020 durch HiWi
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