Literatur de Sousa Costa, Annette : Studien zu volkssprachigen Wörtern in karolingischen Kapitularien. (leodis)
Autor | de Sousa Costa, Annette |
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Titel | Studien zu volkssprachigen Wörtern in karolingischen Kapitularien. |
Weitere bibliographische Angaben | Göttingen, 1993 (= Studien zum Althochdeutschen: Band 21) |
Fundstelle | S. 210-216 |
Zitat | De Sousa Costa stellt einen Bedeutungswandel des Lemmas "leudis/leodus" fest und nimmt daher eine Trennung in zwei Artikel zu je einer Bedeutung vor: Die ursprüngliche Bedeutung 'Mann' (vgl. S. 210-213) wird aus der zu "Bußgeld für den Erschlagenen" gewandelten Bedeutung geschlossen (vgl. S. 213-216). Letztere Bedeutung ist häufiger. S. 210-213: Es wird die Grundform "leudis/leodis" konstruiert. Varianten: für Cap. II, 193, c. 1: "leudem" (Paris lat. 4628 A, 4761, 9654, 10758); "leodem" (Paris lat. 4417); für Cap. I, 7, c. 2: "leodos" (Paris lat. 4627, fol. 57); "leodis" (Paris lat. 4409, 4628 A, 4629, 4761, 10758); "leudis" (Paris lat. 4404); für Cap. II, 193, c. 1: "litem" (Par. lat. 4638). Etymologie: ahd. liut, as. liud, ae. lēod, an. ljōdr, mlat. leudis ('Volk, Leute'), sowie got. liudan, ae. lēodan, as. liodan, ahd. (ir)-liotan ('hervorsprießen'). Ursprung idg. *leudh ('emporwachsen') Bedeutung: 'Freier', einerseits in durch Eidesleistung gefestigter Beziehung zum Herrscher, andererseits als Sammelbezeichnung für Untertanen (vgl. G. von Olberg). S. 213-216: Akk. Sg. "leudem" als häufigster Beleg, aus dem sich die Grundform "leudis" konstruieren lässt. Ausnahem "leudus" (Helmst. 254). Varianten (nur für Diphthong der Tonsilbe): "leudis", "liudis" und "leodis". Bedeutung: Parallele zum Wergeld. |
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