LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe mord, gi-murdiren, ir-murdiren, mordirōn, mordridus, mordrum, mordtôd, morthtaudo, mortus, murdiren (HRG)

Wörterbuch Cordes, Albrecht/Lück, Heiner/Werkmüller, Dieter: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRGdigital), URL: http://www.HRGdigital.de
Fundstelle Bd. 3, Sp. 1618-1624
Inhalt

Mord

[...] Entsprechend der Wortherkunft (mhd. mort, ‘treulose, unehrliche Tötung’; weiter dagegen der ältere Wortstamm, idg. *mer-, lat. mordrum, engl. “murder”, franz. «meutre») bestand das Qualifikationsmerkmal des M. gegenüber anderen → Tötungsdelikten wie dem „offenen“ → Totschlag urspr. in seiner heimlichen Begehungsweise, insbesondere wenn die Tat bei Nacht geschah oder der Täter die Leiche später verbarg (→ Lex Ribuaria tit. 15, Pact. Leg. Sal. tit. 41 c. 4 und 5, → Lex Baiuvariorum tit. 19, 2), manchmal auch in anderen erschwerenden Umständen, etwa bes. Verwerflichkeit wie beim MeuchelM. (homicidium absconse penetratum, Ed. Roth. c. 14; → Langobardisches Recht), RaubM. (→ Lex Alamannorum tit. 48), → Leichenraub (Pact. Leg. Sal. tit. 55 c. 1 und 4), VerwandtenM. (ahd. māgmord), bei der Tötung unter Ausnutzung einer Arg- oder Wehrlosigkeit, insbesondere im Haus- oder Kirchenfrieden (→ Hausfrieden), und der Tötung unter Verletzung eines Treueverhältnisses (→ Treue) (Pact. Leg. Sal. tit. 63 c. 2: Tötung eines kgl. Gefolgsmannes) (Schmidt-Wiegand, 673 f.; His 2, 90–94). [...]

Letzte Änderung am 17.06.2020 durch HiWi
Link http://www.hrgdigital.de/HRG.mord
Lemmata