LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Literatur Haubrichs, Wolfgang: Nomen gentis. Die Volksbezeichnung der Alamannen. (alamannus, alamanna)

Autor Haubrichs, Wolfgang
Titel Nomen gentis. Die Volksbezeichnung der Alamannen.
Weitere bibliographische Angaben In: Röllwagenbüchlein. Festschrift für Walter Röll. Hrsg. von Jürgen Jährling. Tübingen: Niemeyer 2002.
Fundstelle S. 19-42.
Zitat

*ala- kann sowohl als Numerale eine Gesamtheit von Individuen bezeichnen (‚alle Männer’), als auch auf Totalität referieren (,allumfassend, das Ganze einer Sache repräsentierend’). Aus letztgenanntem resultiert Grimms morphologischer Interpretationsansatz: ‚Vollmensch, -mann; ausgezeichneter Mensch oder Mann, Mann kat exochen’. Die Forschungsmehrheit spricht sich jedoch dagegen aus und stimmt für: ‚Gesamtmannen, alle Angehörigen eines Verbandes’ im Einklang mit der Historienkunde (hier nach Geuenich: „Diese Deutung des Namens passt vorzüglich zu der skizzierten Vorstellung einer Ethnogenese der Alemannen aus verschiedenen, ethnisch unterschiedlichen Personengruppen.“) Haubrichs zufolge „würde die Kennzeichnung einer Gruppe als wörtlich ans Absurde grenzen und der bei einem Angehörigen dieser Gruppe als Individualbezeichnung notwendig rückzubildende Singular ebenfalls“ und so plädiert er mit Grimm für ‚Vollmensch, Urmensch’.

Lemmata
  • alamannus (Lex Baiuvariorum; Lex Alamannorum; Lex Ribuaria)
  • alamanna (Lex Alamannorum)