Literatur Schwab, Vincenz: Volkssprachige Wörter in Pactus und Lex Alamannorum (mundeburd(i)um/-us/-is/-a, mundium, munt, mundeburd)
Autor | Schwab, Vincenz |
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Titel | Volkssprachige Wörter in Pactus und Lex Alamannorum |
Weitere bibliographische Angaben | 2017, Bamberg: University Press. |
Fundstelle | S. 421 |
Zitat | Für ahd. munt st. F. (i/ō) 'Handbreit, Schutz' (KFW. VI, 843-845) sind die etymologischen Voraussetzungen unsicher. Anzusetzen ist wahrscheinlich idg. *mə-r 'Hand' (IEW. I, 740), germ. mundo- F. 'Hand, Schutz' (DRW. IX, 973-974) ae. mund, as. mund F. (ō/-i) 'Hand, Handbreit' (ASW., 282), afries. mund, mond, anord. mund M. 'Hand' sowie anord. mundr 'Kaufpreis der Braut' (AEW., 395). Im Germanischen würde sich nach diesem Erklärungsmodell die Bedeutung aus 'sich in der Hand von jemd. befinden' – 'in seiner Macht, unter seinem Schutz stehen' ergeben (Kluge 2011: 640). Diese Wortgeschichte von munt 'Schutz' kann auch etymologisch unabhängig von 'Hand' gesehen werden; munt 'Schutz' ist dann aös Zaunt- und Flechtword aufzufassen, das bei einem germ. M. *munduz 'Schutz, Schüler' steht (Foerste 1959: 144, vgl. Tiefenbach 1973: 81). munt st. M./F. bedeutet mhd. 'Schutz, Bevormundung, Einwilligung, Erlaubnis' (Lexer I, 2234). Im Nhd. ist das Wort nicht mehr gebräuclich, lebt aber in verschiedenen Wortbildungen weiter (Mündel, mündig, Vormund; DWB. XII, 2683-2684). |
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