Literatur Haubrichs, Wolfgang: Quod Alamanni dicunt. Volkssprachliche Wörter in der Lex Alamannorum. (bûlislag)
Autor | Haubrichs, Wolfgang |
---|---|
Titel | Quod Alamanni dicunt. Volkssprachliche Wörter in der Lex Alamannorum. |
Weitere bibliographische Angaben | Brather, Sebastian (Hg.): Recht und Kultur im frühmittelalterlichen Alemannien. Rechtsgeschichte, Archäologie und Geschichte des 7. und 8. Jahrhunderts. Berlin/Boston: de Gruyter (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanschen Altertumskunde 102) 2017. |
Fundstelle | S. 190f., 203 |
Zitat | pulislac Grammatik: Subst. N. Sg. Bedeutung/-wandel: Es handelt sich im Rahmen der Körperverletzungsvergehen um einen Schlag im Affekt. Übersetzung: ‚Beulenschlag‘, d.h. ein Schlag, der eine Beule hinterlässt Etymologie: puli-slac (Subst. N. Sg.) ‚Beulenschlag‘< westgerm. *būljō(n) ‚Beule‘ (vgl. as. būla, ae. byl[e], ahd. būla) + ahd. slag, -c ‚Schlag‘, abgeleitet aus germ. slah-a- (Verb st.) ‚schlagen‘. Vgl. analog pulislac in der ‚Lex Baiwariorum‘ (IV, 1; V, 1) und langobardisch pul-slahi ‚ferita‘ (ER 125: una ferita – id est pulslahi – si vulnus aut libor [„rotblaue Flecken, Quetschung“] apparuerit). Vgl. ahd. Glosse buli-sgleg- (rheinfrk. 12. Jh.), mhd. bûl-slac ‚Schlag, der eine Beule bewirkt‘ (‚König Rother‘, 12. Jahrhundert, bair.), mnl. boelslach. Das Bestimmungswort puli- zeigt bereits die oberdt. Medienverschiebung [b] > [p], worin nur der vielleicht aus anderer Sprachlandschaft stammende Codex A3 nicht folgt. Sprachzugehörigkeit: Süddeutscher Bereich Textuelle Funktion: Spezifiziert den im lateinischen Text präsentierten Schlag im Affekt, im Zorn hinsichtlich seiner Folgen. |
Lemmata |