Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (bûlislag)
Autor | Niederhellmann, Annette |
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Titel | Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. |
Weitere bibliographische Angaben | Berlin/ New York 1983. |
Fundstelle | S. 218ff. |
Zitat | Dei Glosse pulislac 'Beulenschlag' bezeichnet einen „trockenen“ Schlag aus Zorn, der zwar eine sichtbare Schwellung hinterlässt, aber keine Blutwunde. Der Terminus kommt in mehreren Legesbereichen vor: Lex Alamannorum (Tit. 57,1), Lex Baiwariorum (Tit. IV,1 und Tit. V,1), Lex Ribuaria (Tit. 20,1) und dem Edictus Rothari (Tit. 125). Etymologisch gehört das Erstglied zu ahd. pūlla, mhd. biule, ae. bȳle, as. būlia, afries. bēl, bēle, beil 'Beule', idg. *b(e)u-, bh(e)u mit l-Erweiterung 'aufblasen, schwellen'. Das Zweitglied passt zu ahd. slag, as. slegi, mnd. slach, as. slag(r), got. slahs 'Schlag' als Substantivierung von ahd. slahan, ae. slēan, got. slahan, afies. slagia 'schlagen' zu idg. *skalk- 'schlagen, hämmern'. Schreibungen mit –i am Wortende zeigen den alten Stammvokal, wie er auch in as. slegi sichtbar ist. Möglicherweise hat sich die Bedeutung bereits im Edictus Rothari erweitert und weitere Verletzungsformen mit eingeschlossen. |
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