Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (gorawunt / LAla A Tit. LVII, 57)
Autor | Niederhellmann, Annette |
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Titel | Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. |
Weitere bibliographische Angaben | Berlin/ New York 1983. |
Fundstelle | S. 251ff. |
Zitat | Die Glosse gorovunt/ goravunt steht in der Lex Alamannorum in Tit. 57, 57 (HS A3) und bezeichnet eine Wunde in der Darmwand, durch die Darminhalt austritt. Das Lexem ist zu ahd. gor 'Mist, Dünger', an. gor 'der halbverdaute Mageninhalt', norw. dial. gurm 'Hefe, Kot, Speisebrei', ae. gor 'Dung, Schmutz', mnl. gore 'Dreck, Schmutz', idg. *guher 'heiß, warm' zu stellen. Das Erstglied kann also mit 'Darminhalt, Kot' übersetzt werden; das o/a zwischen den Kompositionsgliedern ist ein Bindevokal. Eine Verletzung der Darmwand verläuft auch heute noch ohne ärztliche Behandlung tödlich. Die Bildung hat sich nicht zu einem spezifischen Rechtsterminus verfestigt. |
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