LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Literatur Seebold, Elmar: Raub, Überfall und die Abwehr von Migranten in der Lex Salica (Titel XIV,1-8 + 11 und Auslagerungen, = D XVf.) (lacina, alah)

Autor Seebold, Elmar
Titel Raub, Überfall und die Abwehr von Migranten in der Lex Salica (Titel XIV,1-8 + 11 und Auslagerungen, = D XVf.)
Weitere bibliographische Angaben 2018, Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik, 78(1), S. 1-31.
Fundstelle S. 8ff.
Zitat

Im Kontext der folgenden Glossen wird der Zuzug von Migranten in ein Dorf geregelt. Die Glosse via lacina steht in C6, H und D und ist eine Mischform aus lat. via und germ. lacina. Der Begriff lacina bedeutet etwa "Blockade des Weges/ der Gerichtsverhandlung" und gehört zu mndl. lakinge "Anfechtung, Tadel, Einspruch", mnd. lakinge "Abnahme, Verminderung, Verlust", afr. lekinge, lakinge "Schelte eines Urteils"; lacina in der Lex Salica ist wohl ein volkssprachliches laking(s) in lateinischem Mund (n für ng).

In C6 §4 steht die Glosse alcata alchateocus uia lacina "Blockade des Weges für den (bei dem) Umzug in das Anwesen". alchateocus (im Genitiv) kann "Umzug in das Anwesen" bedeuten. Die Glossen in H alac uia lacina und D alachra et hii uia lacina sind schwer zu deuten, inhaltlich aber wohl gleichbedeutend mit C6.

Lemmata
  • lacina (Lex Salica und merowingische Kapitularien; Lex Ribuaria)
  • alah