LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Literatur Quak, Arend: Sprachmischung in den Malbergischen Glossen (lacina)

Autor Quak, Arend
Titel Sprachmischung in den Malbergischen Glossen
Weitere bibliographische Angaben 2017, Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik, Vol. 77 (3-4), S. 584-600
Zitat

Im merowingischen Frankenreich wurde überwiegend Gallolatein mit Einflüssen des Keltischen und Altfränkischen Gesprochen. Fränkische (Lehn-)Wörter aus dem 5. und 6. Jahrhundert in der Verkehrssprache sind also anzunehmen. Eine solche Mischform liegt in der Glosse malb. vialacina "Websperrung" vor. Das Wort hat als Erstglied lat. via "Weg" und als Zweitglied das fränkische Verbalabstraktum anl. *lagîn "Sperrung" zu anl. leggen. Seebold stellt das Zweitglied zu ahd. lezzen, dafür müsste aber die ahd. Lautverschiebung in den malb. Glossen schon durchgeführt worden sein.

Die Wegsperrung konnte auf verschiedenliche Weise erfolgen und zog auch je nach Schwere unterschiedliche Strafen nach sich.

Lemmata
  • lacina (Lex Salica und merowingische Kapitularien; Lex Ribuaria)