Wörterbuchangabe tanganare, tanganôn (RGA)
Wörterbuch | Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter. |
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Fundstelle | Bd. 31, S. 565-567 |
Inhalt | Urteilsschelte. § 2. U. und Unrechtsvorwurf. Indem er die U. erhob, warf der Scheltende dem oder den Urteiler(n) zumindest nach frk. und späterem dt. Recht vor, wissentlich das Recht verletzt zu haben. Dies muß man aus der nach L. S. 57 und L. Rib. 55 der U. zwingend und mehrfach vorausgehenden förmlichen Aufforderung an die Rachinburgen, das richtige Recht zu künden (Hic ego vos tangano, ut legem mihi dicatis secundum legem Salicam), aus dem Fehlen einer klaren Unterscheidung zw. fahrlässigem Fehlurteil und Rechtsbeugung, aus der Bußpflichtigkeit der jeweils unterliegenden Partei des Scheltungsstreits und aus der anhaltend starken Formgebundenheit der U. folgern. Neben der U. gibt es wohl nicht zuletzt wegen des mit ihr verbundenen ehrenrührigen Vorwurfs Mittel und Wege zur Vermeidung eines scheltbaren Urteils (reclamatio ad regis definitivam sententiam) und weniger ehrenrührige Formen der Kritik an einem Urteil. |
Letzte Änderung | am 03.07.2020 durch HiWi |
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