LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe wadia, wadiare, wadium, wadius, wetti (AEW)

Wörterbuch Vries, Jan de (1961): Altnordisches etymologisches Wörterbuch. Leiden: E. J. Brill.
Fundstelle S. 649
Inhalt

veð n. 'pfand, sicherheit; einsatz' (< germ. waðja), nisl. fär. veð, nnorw. vedd, ndä. ved. - got. wadi 'pfand, wette', ae. wedd 'pfand, vertrag', afr. wedd 'vertrag, bürgschaft', as. weddi, mnd. mnl. wedde, ahd. wetti 'pfand vergleich, wette, einsatz'. - lat. vas 'bürge', vadimonium 'bürgschaft', lit. vaduóti 'ein pfand einlösen'. úž-vadas 'stellvertreter, rechtsbeistand' (IEW 1009). - Dazu veðja schw. V. 'zum pfand einsetzen, wetten, wagen', nisl. veðja, nnorw. vedda, nschw. vädja 'appelieren', ndä. vedde 'wetten'. - got. gawadjōn 'verloben', ae. 'weddian 'vertrag abschließen, verheiraten', afr. weddia, mnl. wedden 'einen vertrag abschließen, wetten, strafgeld zahlen', mhd. wetten 'pfand geben, wetten'. Formell ist germ. *waðja nicht vor der wzö. *wað 'weben, flechten' zu trennen (vgl. váð). Den zusammenhang dürften nhd. wettung 'balkenende, das bei einer verbindung hervorragt', schweiz. wetten 'einen blockbau errichten' dartun, wörter die Güntert, ar. Weltk. u. Heil. 70ff. mit gr. ἄεθλον 'kampfpreis' verbindet. Die bed.-entw. fand freilich nicht aus dem abstrakten begriff 'binden' statt, sondern wie J. Trier, Studium Generale I, 1947-8, plausibel zu machen versucht, aus einer bed. 'pfand zur sicherstellung eines vertrages, der in dem kreis der dinggenossen geschlossen wird'; vaði ist also ein rechtsakt des 'mannrings', und gehört zum begriff begriffskreis des flechtzauns'.

Letzte Änderung am 08.12.2017 durch V.S.
Lemmata