LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe litus, lita (HRG)

Wörterbuch Cordes, Albrecht/Lück, Heiner/Werkmüller, Dieter: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRGdigital), URL: http://www.HRGdigital.de
Fundstelle Bd. 3, Sp. 1013-1015
Inhalt

Liten Die frankolat. Bezeichnung letus sowie das latinisierte Wort litus (‘Freigelassener, Minderfreier’) treten in den → Leges barbarorum (Pactus Legis Salicae, → Lex Salica, Pactus Alamannorum, → Lex Alamannorum, → Lex Ribuaria, → Lex Francorum Chamavorum, → Lex Saxonum, → Lex Frisionum) auf. Die Bezeichnungen finden sich auch in Traditions- und Immunitätsurkunden (→ Urkunde; → Immunität) des 8. bis 12. Jh. Das ursprünglich fränk. Wort letus (v. Olberg, 178) ist im Zusammenhang mit got. fralêts, ahd./bair. frîlâz, as. friolêta, ahd./as. lâz zu sehen. Es lässt sich auf die germ. Grundform *lêt zurückführen. Das Wort ist schon im 4. Jh. in das Lateinische entlehnt worden. In der Lex Salica deuten die → Malbergischen Glossen letosmosido und malto thi afrio, letu darauf hin, dass die später latinisierte Bezeichnung ein volkssprachiges Rechtswort aus der fränk. Spruchpraxis war (Gysseling, 86; Schmidt- Wiegand, 245).

Letzte Änderung am 02.07.2020 durch HiWi
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