LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe stuba (AEW)

Wörterbuch Vries, Jan de (1961): Altnordisches etymologisches Wörterbuch. Leiden: E. J. Brill.
Fundstelle S. 550
Inhalt

stofa f. 'stube, haus', nisl. stofa, fär. stova, nnorw. stova, stoga, stuga, nschw. stuga, ndä. stue. - > mnd. staven (Brattegard NTS 7, 1934, 284); > finn. tupa, estn. liv. tuba (Thomsen 2, 224) > lp. stuoppo, stoppo (Thomsen 2, 217); > lit. stubà, asl. istŭba, aruss. izba (Stender-Petersen 247; falls nicht aus wgerm.). gewöhnlich denkt man an entl. < mnd. stove 'badestube, heizbares zimmer, oder < ae. stofu (Meringer IF 18, 1905, 273), das dann wenig ansprechend aus lat. extūfa hergeleitet wird. - Andere denken an ein germ. wort, entweder eig. 'ofen' unter hinweis auf mhd. stübech(en) 'gefäss), und an. staup 'becher'. Das stubenhaus wäre aus dem osten in Skandinavien eingewandert (Falk MM 1909, 120-128). - Andere verbinden das wort mit got. stiuban 'stieben' und ae. steam, nnl. stoom 'dampf' (falls stauƀma) und nehmen als grundbed. etwa 'dampfbad' an (Van Wijk IF 24, 1909, 35). - Dabei wäre denkbar eine spätere vermischung mit dem roman. wort, ital. stufa, prov. estuba, stuva, frz. étuve 'ofen, badestube' (s. auch Meyer-Lübke in Fschr. Von Kelle, Prager deutsche Studien 8, 1908, 78). - Rechnet man mit einem einheimischen wort, so muss man germ. *stuƀ, *stup als labialerw. der wzl *steu auffassen, die unter staurr behandelt ist; es gehört dann zu der gruppe von bezeichnungen für holzbau, wozu vgl. stafr.

Letzte Änderung am 08.12.2017 durch V.S.
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