LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe sala, selisuohan (AEW)

Wörterbuch Vries, Jan de (1961): Altnordisches etymologisches Wörterbuch. Leiden: E. J. Brill.
Fundstelle S. 461
Inhalt

salr m. 'gebäude, saal', (< urn. saliR < germ. saliz), nisl. fär. salur, nnorw. schw. dä. sal. - > lpN. sāla, sāle (Qvigstad 283). - ae. salor, u-stamm m., sele s-stamm m., sæl n., as. seli m., mnd. sale, sal, sel, mnl. sale, sele, ahd. sal m. n., vgl. langob. sala 'hof, haus' und as. ahd. selihūs 'wohnhaus', wie auch got. saliþwōs, ae. sælð, as. seliða, ahd. salida 'wohnung'. - asl. selitva 'wohnung' zu selo 'grunstück, hof, dorf' (IEw 898). - gvl. sal-, salerni, saligastiR, sel und selja 3. In der Vsp. hat salr auch die bed. 'grund, boden'. Es besteht keine veranlassung für diese bed. ein zweites lemma anzusetzen. Das wort salr bedeutet eig. 'der eingehegte raum' und zwar innerhalb des zauns, daher auch 'raum von einer flechtwand umschlossen'. Zum zaun gehören weiter got saljan 'opfern', wie auch lat. salire, gr. ἅλλομαι 'springen', typische wörter des mannrings (s. J. Trier PBB 69, 1947, 421); vgl. dazu auch seja 3. Zum zaun gehört der zaunpfahl; deshalb ist auch súl anzureihen. Erweiterungen der wzl. *sel mit i und u führen zu *slei und *sleu, die in slíta und slúta auftreten. Andere erweiterungen können in slafa, slag 2, sleppa, sletta, slœma vermutet werden, die sich auf holz- und lehmtechnik beziehen oder doch wohl daraus verstanden werden können.

Letzte Änderung am 06.12.2017 durch V.S.
Lemmata