LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe ir-fûren (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 8
Inhalt

Feuer: [...] Das mlat. Wort fudir bezeichnet ein Messer zum Ausweiden (Diefenbach, L., 250), das in anderen Glossaren auch mit scurfīsarn (15, 553), später schurfeisen (Diefenbach, L., 250) wiedergegeben wird. Unklar ist, ob das Grundwort des angenommenen Kompositums zu fiur zu stellen ist, denn das setzte eine metaphorische Verwendung von fiur voraus, die zur Bezeichnung des Messers genutzt wird. Grundlage einer derartigen Metapher könnte die Vorstellung von der beißenden Schärfe eines Ausweidemessers sein. Nicht sonderlich wahrscheinlich ist wohl die Anbindung an das schwache Verb (gi-)fūren ‚entmannen‘, irfūren ‚jemanden verschneiden, entmannen‘ (Ahd. Wb. III, 1376), urfūr ‚Eunuch‘. [...]

Letzte Änderung am 15.01.2018 durch V.S.
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