LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe bein, beinschrot, bainberga (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 105f.
Inhalt

Bein Sn std. (8. Jh.), mhd. bein, ahd. bein, as. bēn. Aus g. *baina- n. ‛Knochen’, auch in ­anord. bein, ae. bān, afr. bēn; im Gotischen ist ein Wort mit dieser Bedeutung nicht belegt. Germanischer Ersatz für das alte indogermanische Wort für ‛Knochen’, das in gr. ostéon, l. os u.a. vorliegt. Es wurde wohl aufgegeben wegen der Homonymie zwischen g. *asta- ‛Ast’ und dem im Germanischen zu erwartenden * *asta- ‛Knochen’. Die Herkunft des neuen Worts ist unklar. Man kann es auf ­anord. beinn Adj. ‛gerade’ zurückführen, in der Annahme, dass ursprünglich die geraden Röhrenknochen gemeint waren, doch ist dieses Adjektiv nur nordgermanisch und seinerseits nicht anschließbar. Oder g. *baina- (ig. *bʰəi-no-) ‛abgeschlagen’ (in Bezug auf Schlachttiere) oder als ‛Astknorren’? Oder (ig.) *bʰojə-n- und verwandt mit l. fīnis ‛Ende, Grenze’? Die heute vorherrschende Bedeutung ‛untere Extremität’ ist erst im Deutschen entwickelt worden. Adjektive: beinern, beinig; Kollektiv: Gebein.

Letzte Änderung am 01.07.2020 durch HiWi
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