LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe scuria (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 27
Inhalt

Scheune: Sprachliches. Das Wort Scheune (12, XIV, 2625) ist im Ahd. nur vereinzelt belegt und kennt keine sicheren Entsprechungen in den anderen germ. Sprachen: ahd. scugina, scuginna, scugin, mhd. schiune, schiun, schūne, nhd. Scheune; zum morphologischen Verhältnis dieses Wortes zu aisl. skyggni s. u. Für das ahd. Wort existieren nur wenige Glossenbelege (vgl. 30, 550; zur Bestimmung von Herkunft und Datierung der Hs. vgl. 29, 19-45; 4, Nr. 1769; 13, 222 f.; 17, 58): scuria scuginna (1, III, 628,9); scuria scuginna (1, III, 628,9); scuria stuginna (1, III, 628,9-10); scuria scugin (1, III, 628,10) ,Stall; tugurium scugina (1, I, 593,46-52) ,Hütte, Schuppen, scuria stuginne .i. parua domus. idem tugurium est (1, III, 660,33). Die Glossenbelege erscheinen ausschließlich im obd. Sprachraum und deuten auf eine urspr. Bedeutung ,Stall (für Tiere)und ,Schuppen (für Getreide) - zu mlat. scuria vgl. (21, II, 1237 f.). Das Wort ist wohl als starker femininer jō-Stamm anzusetzen, wie auch die Formen mit Konsonantengemination bestätigen. Der Vergleich mit den im Mhd. bezeugten Formen schiun(e), schūne (starkes Fem.), die das typische Schwanken der Schreibungen und <ū> für umgelautetes [ǖ] aufweisen (23, 62), deutet darauf hin, daß in ahd. scuginna die graphische Wiedergabe eines hiattilgenden [j] darstellt (zum Lautlichen vgl. 5, 109 f.). Die ahd. Wörter sind also phonematisch als /skūjin(n)a/ oder /skujin(n)a/ zu interpretieren. [...].

Letzte Änderung am 16.01.2018 durch V.S.
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