LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe francus (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 9
Inhalt

Der Name Frk. ist seit dem 3. Jh. bezeugt in lat.Qu. in der Form Franci (Francus, sing. - Francia = Frankenland), in gr. lauten sie Μράγγοι, Μράγκοι (Qu.-Übersicht bei Reichert [6, I, 273-282]) […].

Die germ.-sprachigen Belege lauten: ahd. Franchon, ae. Francan, anord. Frakkar. Dies deutet auf einen ursprünglichen n-Stamm: *Frank-an- […]. Unser deutsches frank geht auf dem Weg über franz. franc (ital. franco) auf den Volksnamen der Franken zurück, der in ihrem romanischen Herrschaftsgebiet den Begriff der ,Freien' annahm“ […].

Demnach ist dt. frank mit den schwed. und norw. Dialektwörtern frakk, aschwed.frakker, anorw.frakkr ,mutig, rasch' nicht direkt zu verbinden, stellt vielmehr eine Ableitung zum roman.-sprachigen Gentilnamen Francus, Franci dar (über ein roman.franc, mittellat. francus, das den Frk. als den Freien – im Gegensatz zum Roman. – bezeichnete). Die Entlehnung in das Dt. erfolgt im 15. Jh. (und ist dann in der Wendung ,frank und frei' geläufig; vgl. auch [3; 4; 10]). In den n-germ. Adj.-Belegen (frakkr usw.) die Ausgangsbedeutung des Gentilnamens zu sehen, ist allerdings nicht ganz überzeugend. Frakkr ließe sich eher als Expressivlautung verstehen, der Formen wie ae. fræc (< *fraka-) ,eager, bold daring' (im weiteren verwandt anord. frekr, ae. frec ,gierig', ahd. fre etc. < freka-) zugrundeliegen […].

Letzte Änderung am 31.03.2020 durch HiWi
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