LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe hunt, bibarhunt, habuhhunt, hessehunt, hovahunt, leisthunt (?), leitihunt, leitiwint, spurihunt, trîbhunt, warthunt, windum, wint, winthunt, wishunt (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 15
Inhalt

Hund und Hundegräber: Die H.e-Wörter in den ält. germ. Einzelsprachen - got. hunds, ahd. hunt, as. ae.hund (ne.hound ,Jagdhund), afries. hund, hond, aisl. hundr usw. - setzen urgerm. *hunda- mask. fort. Voraus liegt vorgerm. *ḱṷn̥-tó- (oder analogisch gebildetes *ḱun-tó-?), eine Ableitung von idg. *ḱ(u)ṷon- , H., Hündin (urspr. ein Epikoinon). Das Dentalsuffix (vgl. 39, 144) zeigt sich auch in lett. sùntene fem. ,großer H.(armen. skownd ,Hündchen bleibt unsicher); die Wortbildungsbedeutung läßt sich indessen nicht näher bestimmen. [...] Die enge Verbindung zw. Mensch und H. spiegelt sich in den ält. germ. Gesetzen darin, daß der H. zum Hausstand gerechnet wird (vgl. 10, II, 125 f.). Für die einzelnen H.e-Arten werden verschieden hohe Bußen verlangt, so z. B. in der Lex Baiuwariorum (tit. 20) für den spuri- und leitihunt sechs, für den triphunt drei Solidi usw. (3, 460 f.; Übersicht über die Taxen in anderen ält. dt. Gesetzen: 15, 50a-b). [...] Erst gegen Ende des MAs trat wieder die Rolle des H.es als Haushüter in Erscheinung, wobei er in den Qu. als Bauernbesitz erscheint (13, 24 f.). Sein Wert war hoch und im Gesetz wurden Geldbußen oder andere Strafen für den Diebstahl oder die Tötung eines H.es vorgesehen ( 25, 28. 49-52; 32, 298). [...]

Letzte Änderung am 15.01.2018 durch V.S.
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Lemmata