Literatur Niederhellmann, Annette: Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. (roz)
Autor | Niederhellmann, Annette |
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Titel | Arzt und Heilkunde in den frümittelalterlichen Leges. Eine wort- und sachkundliche Untersuchung. |
Weitere bibliographische Angaben | Berlin/ New York 1983. |
Fundstelle | S. 201ff. |
Zitat | Die Glosse rozz bezeichnet den Nasenschleim in den Lex Alamannorum (Tit. 62,2). In dem genannten Absatz wird das Abschlagen der Nasenspitze bestraft, bei er es nicht mehr möglich ist den Nasenschleim "muccus id est rozz“ selbstständig zurückzuhalten. Auch in anderen Abschnitten und anderen leges wird die Behinderung bestraft, Sekrete wie Speichel nicht mehr selbst kontrollieren zu können. Die Glosse zeigt mhd. Lautstand und gehört zu ahd. (h)roz, ae. hrot 'Rotz, Schaum', ahd. horg, ae. horh 'schmutzig', aisl. horr 'Nasenschleim', as. hrottag 'rotzig', ahd. horo 'Kot' zu idg. *ker- 'Farbwurzel für dunkle, schmutzige und graue Farbtöne'. Kluge und Holthausen setzten auch ahd. hrūzzan, as. hrūtan, afries. hrūta 'röcheln', ae. hrūtan 'lärmen, sausen, schnauben', an. hrjōta 'knurren, brummen, schnarchen' hierher. Das Wort gehört seit dem Althochdeutschen zu einem konstanten, umgangssprachlichen Wortschatz. |
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