Literatur Störmer, Wilhelm: Adelsgruppen im früh- und hochmittelalterlichen Bayern (= Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte; Bd. IV) (agilolfinga / LBai Tit. III, 1)
Autor | Störmer, Wilhelm |
---|---|
Titel | Adelsgruppen im früh- und hochmittelalterlichen Bayern (= Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte; Bd. IV) |
Fundstelle | S. 16- 35; 90-120 |
Zitat | S. 16-35: Die Agilolfinger. Die Agilolfinger waren unter Führung des Herzogs Odilo (ca. 736-748) das bayerische Herzogsgeschlecht zur Zeit der letzten Redaktion der Lex Baiuvariorum. Die Verwandtschaftsbeziehungen der 'gens Agilolfingarum' und ihre Verflechtungen mit anderen Geschlechtern - wie etwa den Merowingern - werden in diesem Kapitel hinsichtlich Auffälligkeiten in Namensgebung einzelner Mitglieder sowie deren Ehefrauen untersucht. Vom Stammvater Agilolf her abgeleitet fällt bei den letzten Agilolfingern eine klare Verflechtung mit den Merowingern auf, da deren typischer Namensbestandteil 'Theud-' vermehrt in der 'gens Agilolfingarum' auftritt: Theodo, Theotpert, Theodolt. Eine weitere Besonderheit bei Vertretern der Agilolfinger und der Huosier - einem ebenso mit den Agilolfingern verbundenen Geschlecht - sind sog. 'Nibelungennamen', die sich vermehrt auf das 8. und 9. Jh. und aufgrund ihrer Auflistung im Salzburger Verbrüderungsbuch auf Personen der bayerischen Führungsschicht zurückführen lassen: Sigifrid, Cundhari, Kisalhar, Crimhilt, Hiltiprant etc. Zusammengefasst kommt es Störmer in seiner Untersuchung der Agilolfinger darauf an, die dynastischen Verflechtungen des bayerischen Herzogshauses aufzuzeigen. S. 90-120: Die genealogiae der Lex Baiuvariorum Störmer geht hier der Frage nach Herkunft, Besitz und Machtverhältnissen der Huosier und Fagana nach. Die 'genealogiae' Draozza, Hahilinga und Anniona werden vernachlässigt, da für sie urkundliche Belege fehlen. Eine Verbindung der Huosier mit den Klöstern Scharnitz bei Mittenwald, Schlehdorf und Benediktbeuern sowie eine lose Verzahnung mit dem Tegernseer Kloster kann Störmer nachweisen, macht aber deutlich, dass eine genaue Verortung der ursprünglichen Herkunft der Huosier nicht möglich sei. Sicher lassen sie sich als einflussreiches Geschlecht fränkischer Reichsinteressen einordnen - nahezu gleichberechtigt zu den Agilolfingern. Die Fagana lassen sich in einer einzigen Urkunde - einer Schenkung - aus dem Jahre 750 bezeugen. Auffallend ist die Verortung einzelner Mitglieder der Faganagenealogie um die Herzogspfalz Freising herum. Ab dem 8./9. Jh. scheinen die Fagana von den Huosiern durch Heirat integriert worden zu sein, worauf sich die schlechte Quellenlage zurückführen ließe. |
Lemmata | |
Werktextstellen | |