LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe grano (DWB)

Wörterbuch Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971.
Fundstelle Bd. 8, Sp. 1869-1873
Inhalt

granne, f. , älter gran, dies auch m., n., 'barthaar, gräte, ährenstachel'. ahd. grana: gene crana (Pa, K, Ra) ahd. gl. 1, 164, 2 St.-S. (s. u. 1 a), als st. oder schw. f., ebenso greno grane (12. jh.) sumerlaten 46, 25; nach greno granun (13. jh.) ahd. gl. 3, 391, 62, granones granen ebda 3, 70, 35, grenones granun (12. jh.) ebda 177, 55 als schwach, nach granones gran (15. jh.) ebda 70, 34 wohl als stark anzusetzen wie auch granones grani (12. u. 13. jh.) ebda 33 (für grane, vgl. Braune ahd. gramm. § 60). mhd. gran, grane ebenfalls als st. u. schw. f.; ersteres überwiegend, meist in apokopierten formen, die die unterscheidung von sg. und pl. oft unmöglich machen. mnd. grāne (dim. grān[e]ken) Lasch-Borchling 1, 2, 149 (mnl. graen neben grane Verwijs-Verdam 2, 2104); länge des vokals auch sonst: grayn (omd. 1420) lt.-dt. voc. 6b Schröer (ay = a entspr. convallis tayl ebda 11a, letum toyt 21a u. ö.); grahnen Bartisch augendienst (1583) 82, bes. in den maa., auch mit verdunkelung des stammvokals: graan (nd.) laut Campe 2 (1808) 441a; gran rhein. wb. 2, 1350 s. v. granne; grân Lexer kärnt. 120; grôñ, grån, wetterauisch graun, grahne Crecelius oberhess. 433, siebenbürg. grun in: PBB 12, 126, groine Anton Oberlausitz 8, 15, selbst umgelautete formen begegnen: von den gränen Tabernämontanus kräuterb. (1588) 727, s. auch unt. 2. unsicher eine variante grën Heinrich v. Neustadt Apollonius 15 049 Singer. genuswechsel gelegentlich: gran, m., mit verweis auf granne, f. Krünitz 19 (1780) 700; graane, m. Schön Saarbr. 86a; als n.: ein graues gran Rosegger wildlinge (1906) 52, vgl. DWB gran, n. Unger-Khull steir. 302b. nhd. erscheint das wort schriftsprachlich seit dem 18. jh. fast ausschlieszlich in der schreibung granne. — ae. granu, f., anord. gron, f., beide stark, got. *grana, f. (weniger wahrscheinlich *grano, f.) (erschlossen aus Isidor lib. 19, orig. cap. 23: ut videmus cirros Germanorum, granos et cinnabar Gothorum, vgl. du Cange 4, 100a s. v. grani; Sofer lat. u. roman. a. d. etymologiae des Isidorus 136). gleich gräne, f. (sieh dort) 'fichte' als n-bildung zur idg. wz. *gher- 'hervorstechen', zu der auch gräte gehört, vgl. bes. gall. grennos, mir. grenn 'bart', bret. grann 'augenbraue' aus *ghrendhnos, *ghrdhnos, s. Walde-Pokorny 1, 606; Pokorny idg. etym. wb. 440. mlat. grani, granones, grenones, pl. (du Cange a. a. o.) sind teils aus dem germ. entlehnt, teils zeigen sie, wie span. greña, afrz. grenon u. a., contamination der keltischen sippe mit der germ., s. Corominas diccionario etim. de la lengua castellana 2, 777 f.

Letzte Änderung am 29.01.2018 durch V.S.
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