LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe rêhboc (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 136
Inhalt

Bock Sm std. (9. Jh.), mhd. boc, ahd. boc, as. boc, buc, mndd. buk, bok, mndl. buk, bok. Aus g. *bukka- m. ‛Bock’, auch in ­anord. bukkr, bokkr, ae. bucca (n-Stamm, neben bucc ‛Rehbock’). Den gleichen Lautstand (expressive Gemination) zeigen die keltischen Wörter air. boc(c), kymr. bwc(h); eine Entlehnung ist deshalb nicht ausgeschlossen (wenn auch aus sachlichen Gründen nicht wahrscheinlich). Ohne Geminate, aber mit Vokallänge, entspricht avest. būza- und mit abweichender Bedeutung arm. bowc ‛Lamm’. Weitere Herkunft unklar. Brøndal zieht it. becco ‛Bock’ heran und vermutet Entlehnung aus dem Etruskischen; sowie Entlehnung des avestischen Wortes und anderer Wörter aus einer diesem vorausliegenden (kaukasischen) Sprachform. ─ Übertragen ist Bock ein vierbeiniges Gestell, danach auch der Kutscherbock (16. Jh.). ─ Einen Bock schießen für älteres einen Fehler schießen und damit auch Bock für ‛Fehler’: In den Schützengilden des 16. Jhs. wurde ein Fehlschuss Bock genannt, wie noch heute beim Kegeln ein Fehlwurf ein Pudel. ─ Den Bock zum Gärtner machen ist eine Variante von scherzhaften Warnungen vor Handlungen, die man nicht tun sollte (wie die Katze nach Bratwürsten schicken, den Wolf über die Schafe setzen usw.), dann Verallgemeinerung im Gebrauch. ─ In der Jugendsprache ist Bock, ausgehend von Redewendungen wie geil wie ein Bock, zu einem Ausdruck für ‛Lust, Appetit’ geworden.

Letzte Änderung am 21.09.2017 durch V.S.
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