LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe baro (DWB)

Wörterbuch Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971.
Fundstelle Bd. 1, Sp. 1079-1080
Inhalt

bahre [bare], f. feretrum, wie dieses von ferre abgeleitet von beren, bären, tragen. ahd. pâra (Graff 3, 150), mhd. bâre (Ben 1, 144b), alts. bâra, nnl. baar, ags. bære, engl. bier, schw. bar, dän. baar; goth. bêra oder bêrô zu mutmaszen. pleonastisch sagt man tragbahre, da auf jeder bahre getragen wird, und Luther schreibt noch: das sie die kranken auf die gassen heraus tragen und legten sie auf betten und baren. apost. gesch. 5, 15. allmälich überkam aber das einfache bahre den sinn der leichbare und darum muste die blosze tragbahre unterschieden werden, wenn nicht andere zusammensetzungen wie bandbahre, mistbahre, radebahre, oder der zusammenhang aller zweideutigkeit abhalfen. Heute gesund, morgen auf der bahre; die kinder stehn um die bahre des vaters und weinen; von der wiege bis zur bahre; kummer und leid haben ihn früh auf die bahre gebracht; der erzbischof kam z der bare und entdecket ime sein gesicht Aimon F 4; kein lob ist für dich in der bahr. Weckherlin 18 d. h. im tode gedenket man deiner nicht; zorn und list brauchen sie mein leben in die bahr zu föllen (fällen). 270; in dem das ganze land auf seiner bare steht. Opitz 2, 128; die ringen nach der bare und nehmen unverhoft ein schnell und schrecklich end. Gryphius 1, 17; es überfällt sie ein katarrh, woraus eine brustkrankheit wird und in drei wochen liegt sie auf der bahre. Göthe 19, 349.

Letzte Änderung am 23.01.2018 durch V.S.
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