LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe barn (DWB)

Wörterbuch Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971.
Fundstelle Bd. 1, Sp. 1137- 1139
Inhalt

barn, n. infans, proles, der syntactischen fügung nach bald auch m., bald f. (gramm. 4, 267), früher allen deutschen mundarten ohne ausnahme gemein, goth. barn, ahd. parn, mhd. barn, alts. barn, mnl. baren, ags. bearn, fries. bern, altn. schw. dän. barn, heute nur dauernd in den nordischen und friesischen, auch in engl. volkssprache bairn. von der wurzel bairan, bëran, wie τέκνον, τέκος von τεκεῖν, τίκτειν, und dem bêrusis, parens, τοκεύς zur seite. aus den urverwandten sprachen begegnet litt. bérnas, lett. behrns kind, sohn, knecht, gerade wie arbja, erbe, sohn die bedeutung von rab knecht annahm (sp. 539). Das wort ist nhd. nnl. längst erloschen, schon mhd. überwiegt kint, doch haben barn noch Hugo von Langenstein in der Martina und Helbling 8, 233, nicht mehr Boner, Suchenwirt, Wolkenstein. am festesten könnte es in den zusammensetzungen westebarn und muoterbarn gehaftet haben; auch mnl. erscheint es zuletzt in moederbaren beim dichter der kinder von Limburg, der noch in die zweite hälfte des 14 jh. fällt. das 15 jh. weisz nichts mehr davon und keins der ältesten hd. wörterbücher hat eine spur übrig, auch die oberdeutsche volkssprache nicht. es reicht also nicht mehr ins nhd. gebiet, und wird hier nur angezogen, um die forschung zu schärfen, da es aller mühe werth ist, genauer zu ermitteln, wann ein so alter und natürlicher ausdruck das letztemal auftaucht.

Letzte Änderung am 23.01.2018 durch V.S.
Link http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=barn
Lemmata