LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe vesontus, bisontus (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 992
Inhalt

Wisent Sm std. (8. Jh.), mhd. wisent(e), ahd. wisunt, wisant, mndd. wesent, mndl. wesent. Aus wg. *wisund- m. ‛Wisent’, auch in ae. wesend (­anord. visundr ist aus dem Niederdeutschen entlehnt). Offenbar aus dem Germanischen entlehnt sind l. bisōn (seit dem 1. Jh. n. Chr.), gr. bísōn. Am nächsten verwandt ist apreuß. wis-sambrs ‛Auerochse’ (wobei das Grundwort dem slavischen Wort *zo̧brŭ für ‛Auerochse’ entspricht). Weitere Herkunft unklar. Da für die Bezeichnung wohl ausschlaggebend war, den Wisent von dem anderen Wildrind, dem Auerochsen, zu unterscheiden, ist am ehesten das zottige, ‛bärtige’ Aussehen des Wisents herangezogen worden. In Frage kommen dann Wörter mit der Bedeutung ‛Wisch, verschlungene Haare’ bei der formal und semantisch schwer abgrenzbaren Wurzel (i g.) *weis- ‛drehen, flechten’. Die Wörter mit der Bedeutung ‛Wisch’ sind dabei fast nur germanisch und slavisch, meist auch erst spät bezeugt, aber wohl alt: russ. vechá ‛Markierungsstange mit einem Strohwisch’, russ. vichór ‛Schopf, Haarwirbel’; ­anord. visk ‛Büschel’ (Heu o.ä.), ae. gronwisc ‛Ährenbüschel’, ahd. wisk ‛Strohwisch’. Morphologisch handelt es sich am ehesten um die Fortsetzung eines r/n(t)-Stammes. S. Wisch.

Letzte Änderung am 08.12.2017 durch V.S.
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