LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe plouum (AEW)

Wörterbuch Vries, Jan de (1961): Altnordisches etymologisches Wörterbuch. Leiden: E. J. Brill.
Fundstelle S. 426
Inhalt

plógr 1 m. 'pflug', nisl. plógur, fär. plógv, nnorw. schw. dä. plog. - > shetl. plu; - > ne. plough. - ae. plōh, plōg, afr. plōch, mnd. plōch, nnl. ploeg, ahd. pfluog, vgl. langob. plōvum. - vgl. plœgja. Das wort ist im. skand. jedenfalls später eingeführt (das alte wort war arðr), auch in England und im fränk. dürfte es jung sein; vielleicht im westelbischen raum entstanden als name für eine verbesserte form des räderpfluges (s. J. Trier, PBB 67, 1944, 131-6). Dann muss das wort wohl germanischer herkunft sein; also zur wzl. *pleg, vgl. afr. plegia, as. plegan, ahd. pflegan 'pflegen, betreiben', vgl. ae. plagian 'tanzen, fechten'; schwundstufig. pflock und dehnstufig plógr. Weiter vermutet J. Trier zaS. 122-6, dass die idg. wzl. nicht den anl. bl-, sondern dl- hatte, und vergleicht nnl. telg, nhd. zelge 'zweig, ast', eig. 'gabelholz'. Eine verwegene, aber durch bestechende parallelen gestützte deutung. - Man hat mit plógr lat. plaumorati 'name des rätischen pfluges' verbunden; das wort wäre aus *plogͧmoraþaz 'pflugwagen' entstanden (Meringer IF 17, 1904, 109 s. dagegen aber Trier z.a.S. S. 131-2). Deshalb denkt Stender-Petersen 412 an eine (gotische) entlehnung aus dem keltischen, was wegen anl p unmöglich ist, alternativ als bildung zum Zw. *plegan (was Jellinek ZfdA 66, 1929, 128 wieder für unmöglich erklärt aber ohne hinreichenden grund).

Letzte Änderung am 04.12.2017 durch V.S.
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