LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe lêo (AEW)

Wörterbuch Vries, Jan de (1961): Altnordisches etymologisches Wörterbuch. Leiden: E. J. Brill.
Fundstelle S. 234
Inhalt

hlaiwa 'grab', nur runisch hlaiwa (Bø 6. Jht, Krause Nr 68); vgl. h(l)aiwiðaR (partz. Amle c. 450-500, Krause nr 67) und hlaaiwido (1 P. Sg. prät. 'begrub', Kjølevig-Strand c. 450, Krause Nr 61). - > asl. chlěvŭ 'stall, hütte' ( ? Stender-Pertersen 237-9). -- got. hlaiw 'grab, grabhügel', hlaiwasnos fpl. (also wohl alter es-/os-stamm) 'gräber', ae. hlāw, hlæw, as., ahd. hleō, mnl. lee. - lat. clīvus 'hügel', also ital.-germ. gemeinsam (s. Krahe, Sprache und Vorzeit 75); weiter entfernt: lit. šleĩvas 'krummbeinig'. - vgl. hlíð. Nach Stender-Pertersen wäre die urspr. bed. nicht 'grabhügel', sondern 'hölzernes totenhaus' (mit hinsicht auf asl. chlěvŭ), eig. 'primitive wohnung' und weiter zu hlé. Auf ähnliche weise fasst J. Trier, Lehm 1951, 54 das wort auf, nur geht er nicht von totenhaus aus, sondern von der hegung des grabhügels, wie die asl. entl. auf die umzäunung des hauses hindeutet; also zur sippe von hel. - Das wort hlaiwa steckt vielleicht in den Odinsnamen Hléfreyr, Hléfǫðr (H. Pipping SNF 8, 1917, Nr 1, 68) und in dem norw. ON. Læmr < *hlaiwahaimaR (M. Olsen MM 1919, 14-19).

Letzte Änderung am 30.11.2017 durch V.S.
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