LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe landgericht, landshult, landfrid (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 557
Inhalt

Land Sn std. (8. Jh.), mhd. lant, ahd. lant, as. land. Aus g. *landa- n. ‛Land’, auch in gt. land, ­anord. land, ae. land, afr. land, lond. Hierzu im Ablaut steht nschw. (dial.) linda ‛Brachfeld’. Außergermanisch vergleichen sich air. ithlann, ithla ‛Tenne’ (zu air. ith ‛Getreide’), kymr. ydlan ‛Scheuer’ (eigentlich *landʰ-, aber vielleicht als *londʰ- anzusetzen oder Schwundstufe), ­apreuß. ( Akk. Sg.) lindan m. ‛Tal’, russ. ljadá f. ‛Rodeland’, čech. lada Pl. ‛Brache’. Hierzu stellt Oettinger hieroglyphen-luvisch latara- (das auf *lendh- zurückgehen kann) ‛erweitern (Grenzen, Gebiet)’, was semantisch naheliegt und zu Bedeutungen in der vorstehenden Sippe wie ‛Brachfeld’ und ‛Rodeland’ gut passt. Die Ausgangsbedeutung von Land müsste also ‛Erweiterung, Neuland’ gewesen sein, was gut vorstellbar ist. Die weitere Verknüpfung mit Lende (s.d.) müsste dagegen erst noch stärker gestützt werden. Die Bedeutung wandelt sich schon in germanischer Zeit zu ‛Staatsgebiet’, dann Gegensatz zu Stadt, zu Wasser usw. Verb: landen; Adjektiv: ländlich; Kollektiva: Länderei, Landschaft.

Letzte Änderung am 21.09.2017 durch V.S.
Link http://www.degruyter.com/view/Kluge/kluge.6453
Lemmata