LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe kamb (AEW)

Wörterbuch Vries, Jan de (1961): Altnordisches etymologisches Wörterbuch. Leiden: E. J. Brill.
Fundstelle S. 299
Inhalt

kambr m. 'kamm; karde; gezackter bergrücken' und 'hahn' (þula), nisl. fär. kambur, nnorw. kamb, nschw. dä. kam. - > shetl. kamb, komba; > orkn. kammo 'prügel' (eig. 'auskämmen', s. M. Olsen MM 1932, 244); > finn. kampa (Thomsen 2, 181). - ae. camb, as. ahd. kamb. - gr. γόμφος 'backenzahn, pflock, nagel', ai. jambha-, asl. ząbǔ, lett. zùobs 'zahn', lit. žam̃bas 'balkenrand', toch. A kam, B keme- 'zahn'. - vgl. kemba, kuml und kǫmbóttr. Man setzt eine idg. wzl *gêmbh 'beissen' an, vgl. ai. jambhayati 'zermalmt', asl. zȩbo 'zerreissen', lit. žembiù 'zerschneide'. Diese bed. stammt aber vom subst. *gombhos 'zahn', das aber auch bed. wie 'pflock, nagel', aufweist, und deshalb zu der unnasalierten wzl *ĝebh 'ast, holzstück' gestellt werden kann (vgl. kafli); die urspr. bed. war wohl 'zugespitztes holzstück'; vgl. noch kumbl. Dass man von der begriffssphäre 'baum, pflanze' ausgehen muss, beweisen noch lit. žémbu, žémbéti, asl. pro-zȩbati 'keimen', lat. gemma (< *gembhnā) 'knospe am weinstock oder an bäumen', eine bed. die man kaum mit IEW 369 aus 'wie ein kleiner zahn hervorstehenr pflanzentrieb' hervorgehen lassen kann.

Letzte Änderung am 29.11.2017 durch V.S.
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