LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe gans, ganshabuh (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 331
Inhalt

Gans Sf std. (9. Jh., ganshabuh 8. Jh.), mhd. gans, ahd. gans, mndd. gōs, gūs, mndl. gans. Aus g. gans- f. ‛Gans’ (ursprünglich offenbar Konsonantstamm, später i-Stamm), auch in ­anord. gás, ae. gōs. Dieses aus ig. *gʰans- f. ‛Gans’ (auch ähnliche Wasservögel) in ai. haṁsá- m. ‛Gans, Schwan’, gr. chḗn m./f. (aus *gʰans), lit. žąsìs; l. ānser m. hat anlautendes h- verloren; air. géis (aus *gʰansī) ‛Schwan’. Da die Lautform Ähnlichkeit mit verschiedenen Wörtern für ‛gähnen usw.’ hat, ist die Gans wohl nach ihrem charakteristischen zischenden Verteidigungslaut benannt. ─ Neben diesem Wort hat es im Germanischen andere gegeben, die von einfacherem (ig.) *gʰan- ausgehen. Schon bei Plinius ist l. ganta als germanischer Name der Gans genannt. Es entspricht wohl ae. ganot m., ahd. ganazzo, ganzo, mhd. ganze m. (später verdeutlicht zu Ganzer, Ganser) ‛Gänserich’ (ganōt- o.ä.). Wieder anders (mit g. -d-) ae. gan(d)ra m., mndd. gante m. ‛Gänserich’ (ne. gander, auch hd. [dial.] Gander, Ganter, das aber auch aus *ganōt kommen kann). Die moderne Form ist Gänserich.

Letzte Änderung am 20.09.2017 durch V.S.
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