LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe folo (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 308
Inhalt

Fohlen Sn std. (8. Jh.), mhd. vol(e) m., ahd. folo, as. folo m. Aus g. *fulōn m. ‛Fohlen’, auch in gt. fula, ­anord. foli m., ae. fola m.; das Neutrum wie das aus den Kasus außerhalb des Nominativ eingedrungene -n erst frühneuhochdeutsch. Fohlen ist hauptsächlich ein nördliches Wort gegenüber südlichem Füllen. Semantisch genau entsprechend und lautlich vergleichbar ist gr. põlos m./f. ‛junges Pferd, Fohlen’; zu diesem Vergleich würde (ig.) *pḷ-ōn mit Schwundstufe für das Germanische, *pōlo- mit Dehnstufe für das Griechische genügen. Falls jedoch andere Wörter für Tierjunge und Kinder (z.B. l. pullus m. ‛Tierjunges, auch Fohlen’ und evtl. l. puer m. ‛Knabe’) herangezogen werden sollen, muss von *pu-l- ausgegangen werden. In diesem Fall wäre das griechische Wort eine vom germanischen Wort unabhängige Bildung aus einer Dehnstufe *pōu- und nicht näher mit ihm zu vergleichen. Der Anschluss an *pu- als Bezeichnung für ‛Junge von Tieren und Menschen’ dürfte näher liegen, zumal sich an Wörter für ‛klein, gering’ mit dieser Lautung anknüpfen lässt (z.B. l. paucus ‛wenig’).

Letzte Änderung am 20.09.2017 durch V.S.
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