LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe brehhan, balgbrust (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 149
Inhalt

brechen Vst std. (8. Jh.), mhd. brechen, ahd. brehhan, as. brekan. Aus g. *brek-a Vst. ‛brechen’, auch in gt. brikan, ae. brecan, afr. breka; dieses aus ig. *bʰreg- ‛brechen’, das vielfach ein Nasalpräsens aufwies, wodurch das r ausgedrängt werden konnte. Lautlich genau vergleicht sich l. frangere ‛brechen’ (allerdings mit a -Vokal, aber vgl. das Präteritum frēgī); ohne r: air. bongid ‛bricht, erntet’, lit. beñgti ‛beenden, aufhören’ (‛abbrechen’), ai. bhanákti ‛bricht, zerbricht’. Die Wurzel *bʰreg- kann als Erweiterung von einfacherem *bʰer- aufgefasst werden, durch das verschiedene ähnliche Tätigkeiten bezeichnet werden, vgl. anord. berja ‛schlagen, kämpfen’, ahd. berien, berren ‛zerstampfen, zerschlagen’, l. ferīre ‛schlagen’, akslav. brati ‛kämpfen, streiten’. ─ Die Bedeutung ‛sich erbrechen’ seit dem 14. Jh. aus der Magen erbricht sich mit Gewalt. Präfigierungen mit ge-, ver- und Partikelverben mit auf-, aus-, ein- mit den Abstrakta auf -bruch und -brechen und den Nomina Agentis auf -brecher.

Letzte Änderung am 19.09.2017 durch V.S.
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