LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe actugild (KLUGE)

Wörterbuch Kluge, Friedrich (2011): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin/Boston: De Gruyter.
Fundstelle S. 13
Inhalt

acht AdjNum std. (8. Jh.), mhd. aht, ahd. ahto, as. ahto. Aus g. *ahtau, auch in gt. ahtau, ­anord. átta, ae. eahta, afr. achta; dieses aus ig. *oḱtōu ‛acht’ in ai. aṣṭáu, lit. aštuonì, gr. oktṓ, l. octō, air. ocht; akslav. osmĭ ist sekundär umgeformt. Der auffällige Wortausgang lässt sich als Dualform erklären; das zugrunde liegende Wort müsste dann eine Bedeutung wie gr. palastḗ ‛(Handfläche), Breite von vier Fingern’, avest. aštay- ‛kleines Längenmaß’ (avest. uz-aštay- ‛Länge von 8 Fingerbreiten’) gehabt haben. Diese Wörter könnten zugleich das gesuchte Grundwort enthalten (avest. aštay- und eventuell der zweite Bestandteil von gr. palastḗ); andere Versuche knüpfen an das Zahlwort vier (ig. *kʷetwōr) an oder an eine Wurzel ig. *oḱ- ‛spitzig’ (mit einer Bedeutung ‛Spitzenreihe’, nämlich der 4 Finger der ausgestreckten Hand), s. zu dieser Wurzel unter Ecke. ─ Die Ordnungszahl (der) achte zeigte ursprünglich eine Silbe mehr: mhd. ahtede, ahd. ahtodo, as. ahtō̆do, vgl. gt. ahtuda. Diese dreisilbige Form ist seit mittelhochdeutscher Zeit verkürzt worden; die Langform stirbt im 16. Jh. aus.

Letzte Änderung am 19.09.2017 durch V.S.
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