LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe wart, hovauuart, warthunt (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 33
Inhalt

Wache: Die germ. Wurzel *wak- vom dt. Vb.wachen im Sinne von ,frisch, munter sein, im Gegensatz zu ,schlafen, also ,unachtsam, passiv sein, ist in allen germ. Sprachen vertreten, vgl. got.wakan und engl.to wake. Aus dieser Wurzel stammen auch Wache, Wacht und wach. Zur selben Wurzel gehört auch das dt. Kausativvb. wecken und das engl.to watch (16). In diesen semant. Bereich paßt auch das germ. Vb. *wardon ,den Blick richten auf, ,die Augen und die Ohren spitzen, ,lauern, das in dt. warten, as. wardôn, ae. weardian, schwed. vårda im Sinne von ,ausschauen, aufpassen, hütenvertreten ist. Ableitungen sind *wardu- mask., vgl. got. daurawards ,Türhüter, dt. Wart; und *wardô fem., vgl. dt. Warte ,Ort der Ausschau, ,Wachtturm (7). In den roman. Sprachen verbreiteten sich bald die dem Germ. entnommenen Formen, wie frz. garde, it. guardia, span. guardia usw., ein Zeichen dafür, daß das germ. Überwachungssystem von den Romanen geschätzt und übernommen wurde (19). Hierzu zu erwähnen sind ital. ON wie Guardistallo (Pisa) und Guastalla (Reggio Emilia), langob. *ward-stall- ,Wachtstelle`; [...]

Letzte Änderung am 17.01.2018 durch V.S.
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