LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe screona (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 54
Inhalt
  1. Hof und Dorf: [...] In den fränkischen Rechtsquellen finden wir die Webhütte unter der lateinischen Bezeichnung screona. Die Lex Salica Kap. 14,1 beschreibt, wie drei Männer eine Freie aus einem Haus oder einer Webhütte entführen: Si qui III homines ingenuam puellam de casam aut de screona rapuerint. In Kapitel 29,33 und 35 geht es um Einbruch und Diebstahl in einer verschlossenen und in einer nicht verschlossenen Webhütte: Si quis screona qui clavem habet effregerit et aliquidfuraverit (Kap. 29,33), und: Si quis screona qui sine clave est effregerit: Das erstgenannte Vergehen verlangte das höchste Bußgeld. In der sogenannten Mallobergo-Handschrift wird die Webhütte mit dem Begriff scrona antidio, screonas anthedi benannt. Verschiedene ältere deutsche Forscher sind der Meinung, das Wort screona sei mit escregne, écraigne verknüpft, was für ein Erdhaus, ein sogenanntes Grubenhaus, sprechen würde (Heyne 1899, 46) [...].
Letzte Änderung am 16.01.2018 durch V.S.
Link http://www.degruyter.com/view/GAO/RGA-E54_3
Lemmata