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Pferd: [...] Auffällig ist die offenbar ält. Bedeutung ,Wallach, die zu spezifischeren Bildungen oder anderen Bezeichnungen für ,Hengst (anord. stóð-hestr, stóð-hross; ahd. reinno, scelo usw.; dazu s. u.) geführt hat [...]. Für das männliche Zuchttier kennt das Dt. eine fachsprachliche Bezeichung Beschäler (dän. beskeler ist entlehnt) oder Schälhengst. Dies sind Erneuerungen von ahd. scelo, mhd. schel(e), mnd. scele. Eine Var. desselben Wortes dürfte in ahd. schelo, mhd. schelch ,Wildpferd, Wildhengst(trotz Hahn [11] spukt in den Wb. immer noch die falsche Angabe ,Ungeheuer, vielleicht Riesenhirsch herum). Das Bennungsmotiv ist klar: es handelt sich um ein Tier, das im Gegensatz zum Wallach ,Hodenbesitzt, ae. sceallan (Pl.), afries. skall, nhd. (dialektal) Schellen (Pl.). Das germ. Appelativ wird gewöhnlich mit kymr. caill, bret. kell ,id. , und weiter mit mir. scell ,Nuß, Kernverglichen. Gall. (latinisiert) callio-marcus ,Huflattich weist jedoch auf ein *kali̯o- ,Huf. Zugrunde liegt möglicherweise eine Wurzel *(s)kal- ,hart, fest sein , doch zeigen die sicheren Belege im Aind., Lat. und Kelt. keine Spur des s- mobile (vgl. 7, 84 s. v. calliomarcos) [...].
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