LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe rêo, rairoub (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 18
Inhalt

Leiche: [...] Das zweite einschlägige Nomen ist germ. *hraiwa- neutr. ,Leichnam, Kadaver, bezeugt im Nordgerm. und Westgerm.: awnord. hræ (auch ,Überreste, Wrack[teile], Trümmer), ae. hrāw, hrāw, afries. *hrē (in hrērāf ,Leichenraub), mndl. *ree(w) (z. B. in reerōf ,Leichenraub, reewech ,Weg zum Friedhof), as. hrēo, ahd. hrēo, rē(o) (auch ,Grab, Begräbnis), mhd. rē (auch ,Tod, Mord; Grab, Begräbnis), langob. *rai (in rairaub ,Beraubung eines Leichnams; 2, 505). Anzuschließen sind - abgesehen von weiteren Komposita - die Sekundärbildungen as. hrēon, ahd. rēōn ,beerdigensowie ae. hrāwlic, afries. hrēlīk (vielleicht Adv. ,bei der Beerdigung; 12, 161), as. hrēolik, ahd. rēlīh ,die Toten betreffend, leichen-. Das Wort ist auch ins Ostseefinn. gelangt: es ist die Qu. der Lehnwörter finn. räivä ,Wrackgut (dazu räivälintu ,Aasvogel) und estn. raibe (Gen. Sing. raipe) ,Aas (5, 175). Während das Subst. im späteren Westgerm. überall ausgestorben ist, lebt es im Isl. und Norw. bis heute fort [...].

Letzte Änderung am 11.01.2018 durch V.S.
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Lemmata