LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe pant, wetti (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 23
Inhalt

Pfand: [...] P. leitet sich ebenso wie afrz. pan(d) ,Tuchstück, weggenommene Sacheals Lehnwort aus dem Lat. pannus ,Stück Tuch, Lappen ab und steht hier, vielleicht als Ausdruck dafür, daß in früheren Zeiten (Naturalwirtschaft) Kleidungsstücken oft Geldfunktion zukam (28; Tuchgeld), für ein dem Schuldner abgenommenes Stück (19, 541, s. v. P.; anders 19a, 624 [pondus]; 10, 1603); afries. pand, pond, as. pant(d), amd. phant, pfant, anord. pantr, engl. pawn. Urspr. meint der Begriff nur das genommene P., Lex Frisionum add. sap. VIII 2: „Si vero quislibet… per vim sustulit pignoris nomine, quod pant dicunt, …“. Im germ.-dt. Sprachgebrauch tritt demgegenüber das gegebene Fahrnis-P. als Wette auf, got. vadi, ags. wedd, amd. wetti, wette, anord. veð, mlat. vadium, wadiatio, afrz. wage, frz. gage (Liutprand 36; Lex Baiuvariorum II 14, XI 4); lat. pignus (Pactus legis Salicae 40 § 4, Lex Salica; L. Alam. 86 § 1 f.; Leges Alamannorum). Hinter dieser Bezeichnung steht - wie bei der heutigen Wette - die Einsatzfunktion des P.s (16, 402; 11, 63 ff.). Die Verpfändung von Liegenschaften begegnet als Satzung; die lat. gefaßten Qu. sprechen von pignus, pignorare, inpinnorare [...].

Letzte Änderung am 15.01.2018 durch V.S.
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