Leuga: Das kelt. Wegemaß entspricht 1,5 röm. Meilen = 2 200 m (Isid. orig. 15,16; Amm. Marc. 16,12,8; Meile). In den gall.-germ. Prov. ersetzte die L. vereinzelt seit dem 2. und regelmäßig seit dem 3. Jh. die Meilenzählung (der älteste Leugenstein von der Straße Burdigala/Bordeaux - Mediolanum Santonum/Saintes stammt aus traianischer Zeit: CIL XVII 2, 426). Die nachträgliche Umstellung zum kelt. Streckenmaß ist rätselhaft, da sie den Zustand der Einheitlichkeit - die röm. Meilenzählung galt seit der frühen RKZ in ganz Gallien und Germanien - beseitigte: Die Narbonensis sowie einzelne civitates der Tres Galliae behielten die Meilenzählung bei (im einzelnen: 2, 93-99), wohingegen die Mehrheit der gall. Gem. seit dem 3. Jh. in Leugen zählte. Möglicherweise erklärt sich der Rückschritt zur Uneinheitlichkeit mit der cura viarum in Gallien (so: 2, 85 f.; 3, 395); diese lag urspr. in der zentralen Zuständigkeit der röm. Behörden, wurde aber, wohl im 2. Jh., den civitates (civitas) übertragen, so daß diese fortan für den Unterhalt und die Beschilderung der Straßen ihres Territoriums zu sorgen hatten. Im Itinerarium Antonini - und somit gewiß auch im Reiseverkehr - stiftete die Bemessung der Wegstrecken teils in Meilen und teils in Leugen manche Verwirrung. Bemerkenswert erscheint, daß sich die L. größtenteils auch im Gebiet der germ. Prov. durchsetzte, obschon dort neben der röm. Meile auch das germ. Längenmaß der rasta (Isid. etym. 15,17 ed. Hultsch, Script. metrolog. II, 138, 21: duae leuvae sive miliarii tres apud Germanos unam rastam efficiunt - d. h. 1 rasta = 3 röm. Meilen = 2 Leugen = 4 400 m) zur Verfügung stand.

• leuga (mlat.?) (Lex Baiuvariorum)