LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe himil, himilzorun, himilzorunga (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 14
Inhalt

Himmel und Himmelgötter: Dt. Himmel (mhd. himel, ahd. himil ) ist durch Ersatz des Suffixes oder Dissimilierung aus germ. *himena- (mask.) entstanden. Diese ält. Form zeigt sich in got.himins und anord.himinn, ferner in ae. heofon und as.heƀan, wo der Nasal m dissimilatorisch zu dem stimmhaften bilabialen Reibelaut v weiterentwickelt wurde. Ausgangspunkt etymologischer Überlegungen ist die Übereinstimmung in den Konsonanten (aber nicht im Vokalismus und in der Stellung des Wurzelvokals) mit avestisch asman- (mask.), das zugleich ,Steinund ,H. bedeutet [...]. Ein ält. Interpretationsversuch stellt germ. *himena- zu einer Wurzel *k'em- ,bedeckenund sieht darin einen Hinweis auf die Vorstellung vom H. als einem steinernen Gewölbe (16). Denkbar ist allerdings auch eine jüng. Deutung, die bei der myth. Deutung der Blitze als ,Donnerkeile ansetzt und in *himena- und verwandten Wörtern den ,Gewitter-H.(im Unterschied zu *di̭ēṷ- als dem klaren ,Tag-H.) sieht (12). Im Zusammenhang mit der Vorstellung vom H. als einem Gewölbe stehen vermutlich Anschauungen von der Existenz einer oder mehrerer Himmelsstützen in der Mitte bzw. am Rand dieses Gewölbes (Irminsul). Gebraucht das AT die Wendung ,H. und Erdezur Bezeichnung der gesamten Welt, so kennt die agerm. Überlieferung dementspr. den gleichbedeutenden Ausdruck ,Erde und H.[...].

Letzte Änderung am 12.01.2018 durch V.S.
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