LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe halz (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 17
Inhalt

Krüppel: [...] 2) Alle germ. Sprachen bezeugen ein Adj.*halta- ,fußlahm, hinkend: got. halts, awnord. haltr, ae. healt, afries. halt, mndl. hout, halt, as. halt, ahd. halz. Dazu existieren einige Ableitungen: zwei Abstrakta für ,Lahmheit (awnord. helti, afries. strumphelte, as. spurihelti, ahd. sērhalzī bzw. ahd. helzida), ein Vb. für ,lähmen(awnord. heltask, ae. āhyltan, ahd. gihelzen, irhelzen) und eines für ,lahmen (anfrk. halton, as. halton). Nach Ausweis einiger Komposita war das Adj. auf andere körperliche Gebrechen übertragbar: awnord. handhaltr ,mit verkrüppelter Hand, málhaltr ,stammelnd; afries. griphalt ,unfähig zum Greifen. Das Wort ist innerhalb des Germ. isoliert und hat keine exakten außergerm. Entsprechungen; noch am nächsten stehen russ. koldýka ,hinkender, watschelnder Mensch und air. coll neutr. ,Zerstörung, Verderben` (5, 276) [...].

Letzte Änderung am 12.01.2018 durch V.S.
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