LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe habuh, habuhhunt (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 2
Inhalt

Beizjagd: [...] Für ahd. habuh, mhd. habech, as. *haƀuc, mnd. havec, mnl. havic, ags. h(e) afoc, me. hauk, engl. hauk, anord. haukr ist eine gemeingermanische Wurzel *haƀ „fassen, greifen“ anzunehmen. Im angelsächsischen und nordischen Raum wurden unter den ursprünglichen Wortformen alle zur B. tauglichen Greifvögel, nicht nur eine bestimmte Art, erfaßt. Die ags. Ableitungen gōs-hafoc für den Hühnerhabicht (Accipiter gentilis) und spear-hafoc für den Sperber (Accipiter nisus) wurden durch den Falkenhandel dem Anord. als gáshaukr und sparrhaukr zugeführt. Unter ags. wealhhafoc verstand man wahrscheinlich nicht nur den Wanderfalken (Falco peregrinus), sondern jede zur Beize geeignete Falkenart. Im Zusammenhang mit ihm ist das seit dem 10. Jh. nachweisbare aisl. valr zu sehen. Im Ahd., dem frühzeitig falc(h)o und sparwari zur Unterscheidung zur Verfügung standen, ist unter habuh dagegen in der Regel, im Mhd. unter habech stets Accipiter gentilis zu verstehen. Ahd. canshapuh und anothapuh wurden bereits als Bezeichnungen für das stärkere Weibchen und den kleineren Terzel des Hühnerhabichts gedeutet [...].

Letzte Änderung am 12.01.2018 durch V.S.
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