LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe fiur (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 8
Inhalt

Feuer: Sprachliches. a. Vorkommen und Bedeutung. Das Wort ist in der Germania als ahd. fiur, älter fuir, as. fiur, altniederfrk. fūir, mndl. nndl. vuur, afries. fiōr, fiūr, ae. fýr, an. fūrr belegt [...]. Wiewohl als Bedeutung wohl generell ,Feuer‘ angesetzt werden kann (13, 53), zeigen die Kontexte das F. in einer großen Zahl verschiedener außersprachlicher Zusammenhänge. Es geht da: 1. (Ahd. Wb. III, 926 f.) um das F. allg., als Element, Grundbestandteil der Natur, häufig in Verbindung mit Erde, Luft, Wasser, als Naturerscheinung am Himmel, Blitz, Himmelsfeuer, Feuersglut der Sonne, um F. im Vergleich und im bildlichen Gebrauch, 2. um verzehrende Flammen, Feuersbrunst, vernichtendes, schädliches, bedrohendes F. (Ahd. Wb. III, 927 f.), um die Feuersglut, glühende Lava als Naturkatastrophe (ebd. 928), um Feuerflammen, F. des Verderbens, Feuerregen, der von Gott ausgeht oder vor ihm hergeht, das die Welt umfassende F., den Weltbrand, den Weltuntergang durch F. (im Muspilli), um F. und Flammen als Qual oder Folter für den Menschen, 3. um F. als nützliche, reinigende und läuternde Kraft (ebd. 929), 4. um eingegrenztes F.: allg., Feuerstelle, Herd, Ofen, Schmiedefeuer, F. auf dem Altar, Opferfeuer, um das F. der Fakkel, um die Feuerstätte, den Scheiterhaufen (ebd. 929 f.), schließlich um das Antoniusfeuer, eine mit Rötung und Geschwüren verbundene roseähnliche Entzündung der Haut (ebd. 930) [...].

Letzte Änderung am 12.01.2018 durch V.S.
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