LegIT

Der volkssprachige Wortschatz der Leges barbarorum

Wörterbuchangabe falzan (RGA)

Wörterbuch Beck, Heinrich/Brather, Sebastian/Geuenich, Dieter/Heizmann, Wilhelm/Patzold, Steffen/Steuer, Heiko: Germanische Altertumskunde Online. Kulturgeschichte bis ins Frühmittelalter - Archäologie, Geschichte, Philologie. (2010). Berlin, Boston: De Gruyter.
Fundstelle Bd. 9
Inhalt

Filz: [...] Kluge (6, 197) stellt filz zu germ. felti- ,Gestampfteszu einer Wurzel germ. *falt- ,schlagen, die sich außer in dem reduplizierenden Verb ahd. falzan ,festschlagen, das sich als Simplex nur in einem Abrogansbeleg (1, I, 146, 29) findet (2, III, 559; vgl. 13, 219), auch in der Amboßbezeichnung ahd. anafalz (2, I, 417), mdal. Aachen afilts, Solingen amfilt, westf. ānefilt, mndl. an(e)vilt(e), ae. anfealt, -filte zeige (6, 18). Pokorny (9, I, 801) ordnet Filz einer idg. Wurzel *pel-, pelə- : plā- ,stoßend oder schlagend in Bewegung setzen, treiben zu. Ihr gehören unter anderem auch lat. pellō (wohl aus *pelnō) mit der zur idg. Wurzel angegebenen Bedeutung, pulsus ,Schlag`, ōpilio (oṷi-pili̭ō) ,Schafhirt(< ,Schaftreiber) an. Das germ. Wort beruht nach Pokorny wohl auf einem d-Präsens *pel-dō-. Demgegenüber hält Seebold (12, 182) das Wort nicht für hierher gehörig. Nach ihm ist es sicher zu idg. *pi-lo- ,Haar, Filzzu stellen, das sich in lat. pilus ,Haar, pila (,Haarknäuel) > ,Ball, Ballen, Strohpuppe zeigt, ferner in auf einem -s-Stamm (idg. piles-) beruhendem idg. pil-s-os ,verfilztin gr. πῖλος ,Filz, πῖλέω ,filze, lat. pilleus, -eum ,Filzkappe, -mütze (< *pilsei̭o), akslaw. plъst ü ,Filz` (9, I, 830) [...].

Letzte Änderung am 12.01.2018 durch V.S.
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